In den letzten Tagen bin ich nicht dazu gekommen zu bloggen wegen der Weimarfahrt. Obwohl einige Artikel dadurch immer noch nur Hirngespinst sind, bin ich Herrn Schumann für seine Überzeugungskraft dankbar. Die Weimarfahrt war ein tolles Erlebnis. Allerdings sollte ich auch auf meine Schattenseiten blicken. Denn die waren in Weimar offensichtlich.

Ich könnte Entschuldigungen suchen. Zum Beispiel sind meine Zimmergenossen keine Kinder von Traurigkeit, aber sie sind schwer in Ordnung. Im Gegensatz zu mir.

Wenn die schon drastischen Sprüche zu drastisch wurden, war ich es. Auch wenn ich den Alkohol nicht ausgekotzt habe, habe ich eindeutig zu viel getrunken. Ich musste mir Geld leihen um zu trinken. Ich hab Halbbesoffen meinen Lehrer als „Arschloch“ bezeichnet und das wegen einer Bagatelle. Ich habe einen Freund, der das wahrscheinlich entspannt, sieht, permanent beleidigt, um nicht an meine Schwächen erinnert zu werden. Ich habe einer Mitschülerin, die auch Lehrerin werden will, unterstellt, dass die fachliche Kompetenz mangeln könnte. Ich habe mich besoffen um meinen tiefen Schmerz zu unterdrücken. Ich habe meinen betrunkenen Zustand ausgenutzt, um ein bisschen Anerkennung zu bekommen. Denn eigentlich sehne ich mich nach ehrlicher Anerkennung. Wenn ich sie erhalte bezweifle ich sie, außer ich bin betrunken. Dann traue ich mich die Fragen zu stellen, die darauf abzielen Anerkennung zu erhalten.

Egal wen ich dann fragte, jeder sagte nur gutes über mich, außer ich. Denn ich offenbarte Josy, dass ich meinen betrunkenen Zustand ausnutzte. Ich versuche ein guter Mensch zu sein. Doch zumindest in Weimar bin klar daran gescheitert.

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