Die Buchmacher sahen diesen Beitrag als chancenlos an. Ein langweiliges Liedchen aus einem nicht gerade erfolgreichen Land (seit Einführung des Zweiten Halbfinals 2005 war nur einmal der Finaleinzug geglückt) wurde jenseits von Platz 30 platziert. Der erste Halbfinaltag kam, der Auftritt und das Bühnenbild waren perfekt und so wurde aus dem langweiligen Liedchen eine wunderschöne Ballade. Nach dem Zweiten Halbfinale war die Niederlande auf 4 und dann am Finaltag auf 2 bei den Wettquoten.
Selten hat ein Song so stark in den letzten Jahren überrascht. Dabei war Waylon und Ilse de Lange einfach ein phänomenales Lied geglückt. Dazu das passende Bühnenbild und der von Emotionen, möglicherweise auch über die feststehende Trennung des Duos, getragene Gesang. Auf einmal war Calm after the Storm ein Siegertitel. Wäre nicht ein Mann mit Bart im Frauenkleid, in einem Jahr in dem Russland mit homophoben Gesetzen für Aufschrei gesorgt hat, aufgetreten, die Niederlande hätten ihren fünften ESC-Sieg gefeiert. Ich höre Calm after the Storm selten, aber wenn dann genieße ich es, so schön ist dieses melancholische Stück Musik. Ein europaweiter Hit wurde der Song trotzdem.
Ilse de Lange hat danach unter anderem eine Neuaufnahme des Dolly Parton Klassikers „Jolene“ zusammen mit Boss Hoss geliefert. Waylon tritt dieses Jahr mit der starken Countryrocknummer „Outlaw in em“ beim ESC an.
Für mich das beste Lied des Jahres 2014, das deshalb meiner Meinung nach hätte gewinnen müssen. Es soll ja ein Song-Contest sein und kein Wettbewerb um die wichtigste politische Botschaft.
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Deswegen fand ich es auch schade, dass der Song nicht gewonnen hat. Hätte der gewonnen, hätte dreimal in Folge mein persönlicher Favorit gewonnen.
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Ich glaube, gegen Conchita hätte an diesem Abend auch das beste Lied der Welt und aller Zeiten nicht gewinnen können.
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Das stimmt wohl, wobei selbst ein Jahr davor oder danach Conchita niemals gewonnen hätte. Die Empörungswelle über Russland hat diesem Song sicher geholfen…
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Stimmt, es gibt jedes Jahr Faktoren, die sich ändern und Einfluss auf den Ausgang des Constest haben.
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Dieses Jahr ist zum Beispiel der Beitrag aus Israel Topfavorit, der #metoo aufgreift…
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Ich bin jedes Jahr hin- und hergerissen, ob ich die Songs vorher anhöre. Mal mache ich es, mal nicht. Irgendwie bin ich es noch zu sehr gewöhnt, dass man die Lieder erst am Abend selbst kennenlernt (oder inzwischen bei den Halbfinalen).
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Dieses Jahr verfolge ich das ganze Prozedere zum ersten mal wirklich intensiv, davor die Jahre hat es geschwankt. Das hat zur Folge, dass ich meine Freunde jetzt schon von den Songs erzähle, die sie wahrscheinlich mögen werde und das Finale ganz anders gucken werde….
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Ich finde auch, dass es die Sendung sehr beeinflusst, wie sehr man sich vorher mit den Songs beschäftigt. Beide Varianten haben etwas für sich. Mein Enthusiasmus hat in den letzten Jahren leider etwas gelitten, aber letztes Jahr konnte mich das Ganze endlich wieder begeistern.
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