Inhalt
Simon Speer ist eigentlich ein normaler Teenager. Nur weiß keiner, dass er schwul ist, selbst seine besten Freunde nicht. Als sich ein Mitschüler in einem Blog unter den Namen Blue outet, nimmt Simon Kontakt mit ihm auf und verliebt sich in ihn ohne sein Gesicht zu kennen. Während Mitschüler Martin seine E-Mails entdeckt und ihn damit erpresst, beginnt et sich mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen…
Kritik
„Love, Simon“ ist der erste Majorfilm mit einem homosexuellen Jugendlichen in der Hauptrolle. Hoffentlich ist der Film der Beginn der Renaissance des High School Films, mit dem die Studios in den Achtzigern und Neunzigern eine Menge Geld verdienten. Vor allem John Hughes sorgte für mehrere legendäre Filme (u.a. Pretty in Pink, Ferris macht Blau, The Breakfast Club). Im Gegensatz zu anderen Coming Of Age Filme der letzten Jahre ist hier alles „normal“, der Film atmet den Geist der Hughesfilme. Simon erlebt mit seinen Freunden einige lustige High School Momente, der Film beinhaltet eine Menge Humor und eine Menge Zeitgeist. Natürlich ist die Story relativ dünn, aber dennoch wird der Film nie langweilig, weil er lebensnah erzählt. Ich konnte mich zumindest mit dem im Film gezeigten identifizieren. Die Darsteller sind durch die Bank sehr souverän. Katherine Langsford als beste Freundin Leah und Nick Robinson, der für mich irgendwie eine Michael J. Fox Attitüde hat, als Simon stechen heraus. Jennifer Garner und Josh Duhamel als Eltern sind mehr als solide. Einige Kritiker haben Kritikpunkte gesucht, wie der Film habe zu viel „Zucker“, die Hauptdarsteller seien zu gutaussehend, der Trailer verrate zu viel. Alles irgendwie richtig, aber alles nicht schwerwiegend, vor allem wenn man dann Blue zu Gesicht bekommt.
Deswegen bewerte ich Love, Simon mit 9/10 Punkten.
Nachtrag
Love, Simon ist sicher nicht der beste Film, den ich dieses Jahr im Kino bestaunen durfte, aber es ist der Kandidat für meinen Lieblingsfilm. Es gab Kritik, der Film käme zwanzig Jahre zu spät, wenn ich auf meine Generation schaue, muss ich sagen, Nein. Es ist immer noch schwer sich als LGBT zu outen, noch mehr wenn man nicht besonders Schrill sondern wie die Hauptfigur unauffällig erscheint. Homophobie ist immer noch an der Tagesordnung. Ich konnte mich mit Simon identifizieren, denn der Welt zu sagen, wer man ist, erfordert eine Menge Mut.
Na sieh mal einer an… Fast jeder LGBT-YouTuber hat mittlerweile über diesen Film berichtet – und ich hab der Hälfte davon erklärt, dass im Titel ein Komma steht (das hatten sie vergessen)… 😀 Ich denke, dann sollte ich diesen Film auch mal sehen…
Und ja, ich gebe dir vollkommen Recht: Wenn man bedenkt, dass wir 2018 haben und die Jugend angeblich so fortschrittlich und modern ist, dann ist diese Homophobie eine absolute Unverschämtheit. Das zeichnet keine modernen Menschen aus…
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Du solltest den Film unbedingt sehen, er ist vielleicht ein bisschen zu nett, aber dennoch realistisch…
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