In letzter Zeit habe ich auf diesem Blog eine Sache vernachlässigt, über mich und meinen Zustand zu schreiben. Da ich weiß, dass einige das wohl am meisten interessiert, bin ich immer in einem Zwiespalt, denn wenn ich darüber schreibe, dann weil ich es brauche. Jetzt ist mal wieder der Zeitpunkt, an dem ich es brauche.

Nun steht die Klausurenphase an und am liebsten hätte ich nur die Klausuren, was ich essen will und wann ich ins Kino gehe als Problem. Wie man nun ahnen kann, gibt es noch mehr Probleme. Wo soll ich anfangen? Fangen wir mit dem Problem aller Studenten an, die Klausurenphase: Wenn es gut läuft, bin ich Karneval durch und habe einen entspannten März. Klingt wunderbar, bedeutet aber nicht nur einen stressigeren Februar sondern auch den Druck alle Klausuren zu bestehen (den ich mir aber selbst auferlege). Da ich im Erstversuch durch die Propädeutikumklausur gerasselt bin, obwohl ich fest davon ausging bestanden zu haben, ist mein Selbstvertrauen leicht angeknackst, abgesehen davon, dass ich immer noch nicht weiß, ob es sich lohnt meine Hausarbeit anzufertigen, da die nur bei Bestehen der Propädeutikumsklausur abgegeben werden darf. Typische Studentenprobleme, die aber nur einen Teil meiner Probleme darstellen.

Viel schwerwiegender sind meine Probleme mit dem Bafög-Amt, welches meinen Antrag nach vorläufiger Bewilligung zur Karteileiche im Sachbearbeiterwechsel gemacht haben, was ich nur durch Eigeninitiative erfahren habe. Drei Stunden Wechselbad der Gefühle stand ich dann dort, wo ich nie mehr hinwollte: Die Haustür meiner Mutter und ihres neuen Mannes. Da das Amt versäumt hat, die beiden ausfindig zu machen, hab ich das kontrolliert und musste mich zusammenreißen und hab gesagt, dass man sich nochmal hinsetzen könnte, um in Ruhe zu reden. Am Ende des Tages habe ich das schon bereut, meine Mutter will verständlicherweise wieder Kontakt, allerdings ohne unsere Probleme irgendwie aufzuarbeiten. Vergessen statt vergeben passt zu ihrem Charakter, weswegen ich glaube, dass ein Treffen nichts bringen würde und ich es eigentlich nicht möchte. Daneben beschwert sich mein Vater, dass wir kaum noch Kontakt haben, weswegen ich ja eigentlich ausgezogen bin. Vielleicht bin ich ja auch das Problem, aber meine Eltern tun mir nicht gut. Stattdessen haben meine Freunde für mich den Stellenwert meiner Familie, was ich heute mal wieder bemerkt habe, wenn auch auf unerfreuliche Weise.

Heute waren meine besten Freunde bei mir zum Essen zu Besuch und ihr Verhalten hat mich gestört, vielleicht auch, weil ich gerade problembeladen bin. Sie wollten erst nicht beim Abwasch helfen und haben jeden schlechten Punkt an meiner Wohnsituation angesprochen (ich wollte ja mit ihnen in eine WG ziehen…), sodass ich mich noch schlechter gefühlt habe. Daneben fing mein bester Freund wieder davon an, mir Geschirr zu schenken. Ein in meinen Augen furchtbares Geschenk, was er aber gut findet. Allerdings würde es mich wirklich enttäuschen, nicht weil ich es nicht brauchen würde, sondern weil es mir unpersönlich vorkommen würde. Das wäre ein Geschenk eines flüchtigen Bekannten, aber nicht das was ich gerne von meinem besten Freund haben würde. Vielleicht stelle ich mich auch an, aber Haushaltsgegenstände sind keine Dinge, die ich geschenkt haben möchte. Vielleicht stößt es mir sauer auf, weil ich mit einigen Dingen unzufrieden bin. Ich wollte keinen Kontakt zu meiner Mutter, wollte keinen Ärger mit der Bafög-Behörde, wollte nicht durch Klausuren fallen, wollte besser kochen lernen (wobei für mich alleine zu kochen demotivierend auf mich einwirkt), wollte meinen Geburtstag zeitnah groß feiern (was aktuell mehr als schwierig ist) wollte mehr Schritte hin zur Tranistion machen und wollte klar Schiff mit meinem Vater machen, dass er mich so zu akzeptieren hat, wie ich bin.

Das einzige was gerade läuft ist die Häufigkeit meiner Kinobesuche und ich hab eine Idee für mein Karnevalskostüm und wie ich Karneval feiere. Trotzdem versuche ich positiv gestimmt zu bleiben, was mir meistens gelingt, jedoch hätte ich heute gerne bei meinen Freunden ein wenig ausgelassen meinen Frust ausgelassen, stattdessen haben sie unbeabsichtigt noch ein bisschen mehr Salz auf die Wunde gestreut.

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2 Kommentare zu „Wenn das Studium mein Problem wär…

  1. Moin,
    also nur kurzes Statement von betroffener Person. Öhm vielleicht war es nicht ganz korrekt aber ich glaube wir waren uns einig das wir dir natürlich beim Abwasch helfen. Da du immer weiter nach gebohrt hast. Hat es wenigsten mir Spaß gemacht auf stur zu stellen und dich zu ärgern. Nächstens Geschirr kann ein cooles Geschenk sein, besonders wenn es ein Geschirrtuch werden sollte, welches eines der Exemplare ersetzen sollte welches vielleicht in zwei Wochen eigen Leben entwickelt und das Abtrocknen selbst erledigen kann (Ironie!).
    Übrigens fand ich deine Kochkünste ziemlich super.
    Weil wegen Klausurphase
    Over and Out

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  2. Ich hab 2016, in meinem zweiten Semester, eine Hausarbeit nen Tag zu spät abgegeben, weil ich das Datum falsch eingetragen hatte. Erstversuch 5.0 durchgefallen. Ist mir bis heute peinlich, aber dann habe ich einfach eine zweite geschrieben und ne 2.0 bekommen, nur diese Note zählt für den Schnitt! Soll heißen: ich kenne das, hinterher interessiert es keine Sau mehr und alles wird gut! 🍀

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