Nachdem es die letzten Tage verhältnismäßig ruhig war, schreibe ich nun mal wieder was, während die USA bei der Eishockey WM ein Tor schießt. Man könnte auch meinen, dass die heutige Band aus den Südstaaten der USA stammt, jedoch stammen Rednex nicht aus einem Kaff in Texas sondern aus dem Mekka europäischer Musikproduzenten, aus Schweden. Rednex ist auch keine Band, sondern ein Musikprojekt. Kleiner Exkurs, eine Band stellt sich aus Musikern zusammen, die gemeinsam Ideen zur Musik entwickeln und im besten Fall zusammenbleiben. Musikprojekte werden von einzelnen Personen angestoßen und weitere Musiker dienen nur dazu den Auftrag zu erfüllen. Oftmals benennen Musiker ihre Musikprojekte nach sich selbst (zB Alan Parsons Project), die Grenzen sind jedoch fließend, so könnte man Simply Red sowohl als Band als auch als Mick Thunhalls Musikprojekt betrachten, auch Frankie goes to Hollywood ist nach dem Einstieg des Produzenten Trevor Horn so ein Grenzfall. Rednex ist jedoch kein Grenzfall, stehen hier Musikproduzenten und Plattenchefs als Ideen/ Geldgeber, die auch mal die ganze Band auswechseln (schon mehrmals geschehen).

Gegründet Mitte der Neunziger vermischen Rednex Eurodancesound mit Countryelementen, die erste Single „Cotton Eye Joe“ wird ein weltweiter Hit und bis heute sowohl in Diskotheken, Festzelten und Privatpartys gespielt. Das darauffolgende „Old Pop in an Oak“ wird zwar auch ein Hit, hat jedoch nicht dieselbe Allzeitqualität, da es im Grunde ein schlechtes Plagiat von ersterem ist. Erstaunlich erfolgreich war auch die gar nicht mal so schlechte Ballade „Wish You Were Here“ (inzwischen mit neuer Sängerin), danach war Eurodance jedoch so gut wie out und die Kuh gemolken.

2000 jedoch kam mithilfe des Mönchengladbacher Musikproduzenten Axel Breitung ein neuer Impuls in die Band. Statt Countryelementen wird der Song „The Spirit of the Hawk“ mit Elementen indianischer Musik angereichert. Das beginnt mit der Rhythmusgruppe, neben den Bass Drums finden sich hier amerikanische Handtrommeln und eine Cuica, eine brasilanische Reibetrommel. Daneben gibt es ein wiederkehrendes prägnantes Mundharmonikasolo. Dies in Kombination mit den Synthiesounds und dem Wechsel aus Gesang von Mia Löfgren in den Strophen und einem schamanischen Chor im Refrain macht „The Spirit of The Hawk“ zu einem einmaligen Song. Der Song thematisiert indianische Werte genauso wie die Verdrängung der Ureinwohner von den Siedlern. Bewusst worden grammatische Inkohärenzen eingebaut.

Glücklicherweise kamen die Projektleiter nicht auf die Idee eine Kopie in Auftrag zu geben, stattdessen wechselte man 2001 die komplette Formation aus und hechelt seitdem dem Erfolg hinterher…

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4 Kommentare zu „Schräg, aber gut (62) – Rednex „The Spirit of the Hawk“

  1. Dass der Beitrag nach dem Televotesieg Norwegens beim ESC und unserer Diskussion kommt, leuchtet ein 😉
    Die neue Blogstruktur gefällt mir auch gut.
    „Spirit Of The Hawk“ fand ich ja in früheren Kommentaren nicht so berauschend. Aber: es war eine meiner ersten CDs und ich habe diesen Song als Kind geliebt ^^ Frag mich nicht, woher diese Wende kommt oder ob sie überhaupt berechtigt ist – ich mag den Song irgendwie auch immer noch – ich sollte das mal ergründen 😀 😀

    Gefällt 1 Person

    1. Das klingt ja fast wie mein Eiffel 65 Kreislauf, den konnte ich jahrelang nicht mehr hören, inzwischen aber doch wieder.
      Die neue Blogstruktur greift doch noch gar nicht😛

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  2. Ich schicke dir jetzt eine Mail, du guckst dir meinen ersten Artikel bitte an und verrätst mir, ob ich dich so erwähnen darf 😀

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