Inhalt
Drei Paare und ein weiterer Freund treffen sich anlässlich einer Mondfinsternis zu einem geselligen Abendessen. Irgendwann kommt Gastgeberin Eva (Jessica Schwarz) auf die Idee, für den Abend alle Handynachrichten vorzulesen und alle Anrufe auf laut zu stellen. Macho Simon (Frederick Lau) hält davon gar nichts, seine junge, leicht verpeilte Freundin Bianca (Jella Haase) ist dagegen begeistert, Evas Mann Rocco (Wotan Wilke Möhring) ist das ganze gleichgültig, Pepe (Florian David Fitz) ist interessiert und das Paar Carlotta (Karoline Herfurth) und Leo (Elyas M Barek) gerät fast schon in Streit. Streit wird den Abend prägen…
Kritik
„Das Perfekte Geheimnis“ ist ein Remake oder wie der Verleih sagt eine Neuinterpretation des italienischen Films „Perfetti Sconosciuti“, die für den deutschen Markt angepasst wurde. Zunächst einmal ist der Film näher an der komödiantischen französischen Version heran, weiterhin ist der Film in vielen Teilen sehr nah am Remake, erst gegen Ende wird ein anderer Weg als in der Vorlage gewählt. Wer also den französischen Film kennt, braucht den deutschen nicht unbedingt zu sehen.
Dies ändert nichts daran, dass „Das Perfekte Geheimnis“ eine zunächst unterhaltsame Komödie ist. Das Skript hat sich international bewiesen, das Szenenbild passt sich dem Starkinoflair der Besetzung an und die schauspielerischen Leistungen sind gut bis sehr gut. Besonders Jessica Schwarz und vor allem Florian David Fitz sind aus dem Ensemble herauszuheben. Schwarz schafft es die bossige Psychotherapeutin Eva ebenso verletzlich zu zeigen, während Florian David Fitz vor allem durch eine lange Zeit zurückhaltende ruhige Performance überzeugen kann. Wenn sich der Film Freiheiten von der Vorlage nimmt, geht er auf den Gag hin, es finden sich vermehrt Lachpausen und skurrile Situationen auch wenn der Film in der zweiten Hälfte durch mehrere Enthüllungen eher ins Drama abdriftet. Einige Kritiker werfen den Film Homophobie und Frauenfeindlichkeit vor, eine Ansicht, die ich nicht teile, auch wenn Pointen auf homosexuelle Männer und karriereorientierte Frauen abgefeuert werden. Nur weil ein Film homophobe und frauenfeindliche Figuren (hier eine) beinhaltet, ist er dies nicht gleichzeitig, was auch daran liegt, welche Figuren am Ende als Sympathieträger übrig bleiben (Hinweis: Es sind zwei aus den Sieben). Der Film zeigt auch eindrucksvoll, wie fadenscheinig Freundschaft sein kann und nutzt nicht das schwachsige Ende der Vorlage. Allerdings um es durch ein fadenscheiniges, bedenkliches Happy End für die meisten Figuren zu ersetzen.
Fazit
Dennoch ist „Das Perfekte Geheimnis“ auch dank der international beliebten Vorlage ein gleichwohl amüsanter als auch nachdenklich stimmender Kinofilm, dessen Starpower sich dem Wohl des Films unterordnet. 7/10
Daten & Fakten
Produktionsland: Deutschland
Regie & Drehbuch: Bora Dagtekin
Darsteller: Jessica Schwarz, Wotan Wilke Möhring, Frederick Lau, Jella Haase, Elyas M Barek, Karoline Herfurth, Florian David Fitz
Also von dem, was Wolfgang M. Schmitt und Dominik Porschen erzählt haben, wundert es mich doch sehr, dass du zu einem anderen Schluss bezüglich der moralischen Fragen gekommen bist. Aber da ich ihn nicht gesehen habe, liegt die Wahrheit vielleicht irgendwo dazwischen ^^
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Was Schmitt sagt, nehme ich sowieso nicht mehr für voll. Auf Twitter schön damit werben, dass der Film den neuen Rechtsruck aufzeige, schön reicherisch, um Klicks zu generieren. Porschens Ansicht konnte ich nachvollziehen, aber nicht teilen, da er mir zu viel aus dem Kontext des Films herauszieht und zu sehr auf die Rezeption des Films bezieht. Das Ende ist ärgerlich, sonst werfe ich dem moralisch wenig vor. Dem Publikum werfe ich vor, dass sie ihn zu wenig mit Kopf verfolgt, aber das sag ich ja immer…
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Den Film schenk ich mir komplett. Genre ist nicht meins, Regisseur schon dreimal nicht und die ganzen Kontroversen um Homophobie und Journalisten-Kaltstellung geben dann noch den Rest dazu. Selten will ich aktiv einen Film nicht gucken, dieser gehört dazu.
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Das Genre ist grandios, gute Kammerspiele sind genial. Die Kontroversen sind zum Teil übertrieben und zum Teil selbstverursacht.
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Zugegeben, das sind auch die Sachen, die mich am Film am Wenigsten stören. Schon gar nicht der Humor, man kann ja schlecht was dafür, wenn man Lachen muss im Kino. Außerdem bin ich ja Mel Brooks Meinung, dass man über alles und jeden Witze machen kann. Wie das jetzt hier ist, kann ich natürlich nicht werten. Trotzdem finde ich es nicht so toll Erfahrungsberichte wie den vom oben genannten Dominik Porschen zu hören.
Regie ist trotzdem für mich ein rotes Tuch und den Umgang mit Kritikern finde ich nicht übertrieben, sondern eher ein sehr schlechtes Zeichen für die Zukunft.
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Ich glaube ja, dass wir uns angewöhnen über alles zu lachen. Zu Porschens Ansicht hab ich alles gesagt, kann ich nicht teilen. Der Umgang von Constantin Film ist ein Skandal, ich wollte mir aber ein eigenes Bild vom Film machen, gerade aufgrund der Vorwürfe, sonst hätte ich den deswegen nicht geguckt
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Erster Aussage stimme ich nicht so zu, da fehlt noch ein „wir sollten uns angewöhnen“. Mehr Lockerheit würde der Menschheit gut tun 😀 Vielleicht mal ein Thema für einen Beitrag. Danke 🙂
Dann hat das Skandal-Marketing ja funktioniert 😉 Glaube da fast nicht an einen Zufall, so viel wie über den Film geredet wird.
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Ich wollte eigentlich sagen, angewöhnt haben. Vielleicht bin ich auch einfach zu humoristisch, aber sonst hätte ich mir schon nen Strick genommen…
Ich glaub, der Film wäre mit der Besetzung und dem Marketing so oder so ein großer Erfolg geworden und das Finale bietet genug Kontroverse.
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Wir haben gerade die italienische Vorlage gesichtet:
https://kinogucker.wordpress.com/2020/09/03/perfetti-sconosciuti/
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Du ecce, hat Liegeradler mal irgendwann einen Kommentar von sich bei dir gepostet, bei dem er keine Schleichwerbung für seinen Blog macht?
Falls ja, wärst du einer der wenigen. Falls nicht, ist das hier Nummer… wie viele Kommentare habe ich bislang von dir kommentiert, Liegeradler? Weiß es nicht mehr. 21? 26?
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Ähm, nö
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Okay, danke für die Info. Werde es so weitergeben. Und ich bin immer noch in der Zeit von heute bis Mai 2020. Das wird ein laaaanges Unterfangen
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Prokarstination?
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Ne, ich heiße Benjamin ^^
Heute leider nicht. Muss gleich los. Aber mir geht diese Eigenwerbung so auf den Sack, dass ich da mittlerweile Spaß dran habe, wenn ich beim Essen am PC sitze. Vielleicht löscht ja irgendjemand seine Links. Oder er kommentiert in Zukunft gescheit. Mal sehen.
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