Nachdem ich in den letzten zwei Tagen sowohl „Mondsüchtig“ als auch „Meerjungfrauen küssen besser“ gesehen habe, war klar, heute soll es am Musikfreitag um Cher gehen, die schauspielernde Sängerin, die für ersteren aus heutiger Sicht vollkommen unverdient einen Schauspieloscar erhalten hat und mit zweiterem sowohl an den Kinokassen als auch mit „The Choop Choop Song“ in den Musikcharts erfolgreich performte. Dummerweise finde ich den Song allerdings nervig, wodurch sich hier keine Filmsongperle anbot und da mein Lieblingssong von Cher mit dem Artikel über die Entstehungsgeschichte von „Believe“ auch schon von mir präsentiert wurde, habe ich mich für meinen zweitliebsten Chersong entschieden, den ich trotz der Präsenz in einem Blockbuster der letzten Jahre nicht als Filmsongperle bezeichnen wollte: „If I Could Turn Back Time“.
Auch wenn ich die eingangs erwähnten Filme mäßig fand, würde ich nicht die Zeit ungeschehen machen, in der ich sie gesehen habe, passt der Song in die Lücke der beiden Filme, als Cher als Schauspielerin ihr zweites musikalisches Comeback startete und sich dem 80er AOR zuwandte. So ist diese Ballade auch ein typisches Musikstück das fast genauso von Heart, Robin Beck oder gar Bryan Adams oder Journey kommen könnte, aber man ist „If I Could Turn Back Time“ ein verdammt guter Song. Hier wird ein in der Post-Modernen Popmusik oft exerzierte Trick angewendet, der Song beginnt mit einer leisen Version des Refrains nach dem ein kurzes Intro die Gitarre und das Klavier etabliert hat, dann folgt mithilfe der ersten Strophe der Spannungsaufbau zum ersten Powerrefrain, wo die Dynamik des Songs das erste Mal voll entfaltet wird. Dann wieder Spannungsabfall, akzentuierte Melodiebögen unterstützen Chers Stimme bevor dann wieder voll aufgedreht wird und dann die Bridge nochmal Spannung raus nimmt und nur durch das Schlagzeug getragen wird. Es folgt der Gitarreneinsatz und die Steigerung zum Finale. Bumm, typischer, effektiver AOR, leicht balladig, aber dennoch voller Kraft und Intensität und spätestens im Finale singt jeder mit dem Backgroundchor, der dazu kommt, mit.
Für Provokationen sorgte Chers Outfit im Musikvideo, dass nicht nur ihre Sexyness betonte sondern auch viel Haut zeigte. Auf MTV war das Video von einem Auftritt auf einem Marineschiff der Renner des Jahres, weswegen Cher auch auf wieder einmal auf Platz Eins der Billboard Hot 100 landete. Das Nachfolgende Album „Heart of Stone“ verkaufte sich weltweit millionenfach, Chers Comeback war geglückt. Über die Jahre hat „If I Could Turn Back Time“ seinen Status als 80er-Klassiker zementiert, völlig zurecht.
Da habe ich auf einen Clash mit „If I Could Turn Back the Hands of Time“ von R. Kelly gehofft 😉
LikeGefällt 1 Person
Da muss ich dich leider enttäuschen, dafür ist mir dir Song zu schwach
LikeGefällt 1 Person