Die neueste Folge des FilmBlogCasts thematisiert mehr oder weniger originelle Ideen welchen Film man doch machen könnte, um die Filmwelt aufzumischen. Auch wenn ich schon mal kurz ein paar Ideen präsentiert habe, möchte ich diesen Anlass nutzen, um zwei Ideen zu präsentieren.

1: Arbeitstitel: Evolution

„Rush“ hat eines bewiesen, Formel 1 Filme können sehr gut sein, wo andere Rennsportfilme scheiterten eine Filmdramaturgie um den Rennsport zu spinnen, verdichtet „Rush“ das Jahr 1976 zu einem dichten Sportdrama. Warum also nicht noch einen Rennsportfilm wagen? Allerdings ist meine Idee deutlich risikoreicher als die sicher zu verfilmende Geschichte von Niki Laudas Feuerunfall. Das fängt damit an, dass Realität und Fiktion für dieses Epos vermischen. So startet der Film mit zwei Jugendlichen, die fasziniert davon sind, wie Lauda sein Comeback schafft und dann daran glauben, es selbst in die Königsklasse des Motorsports zu schaffen. Während der eine sich als reinrassiges Naturtalent (der an einen wahren Rennfahrer aus Deutschland, nein nicht Michael Schumacher angelehnt ist) herausstellt, zeigt der andere (reine Fiktion) nicht das Potenzial, um wirklich erfolgreich zu sein. Doch statt davon geknickt zu sein, fokussiert er sich auf etwas, das bisher sträflich vernachlässigt wird, die Taktik im Rennsport. In Langstreckenrennen beginnt er seinem Kumpel so zu helfen, dass der sein Talent zu nahezu perfekten Rennen führt. Schnell wird ein alternder Formel 1 Teamchef auf die beiden aufmerksam, jedoch sind seine Wagen nicht mehr konkurrenzfähig wie in den frühen 70ern. Dennoch lassen sich beide auf das Abenteuer ein, während der Rennfahrer jedoch weiter Langstreckenrennen, während der andere dem Team die neuen Mittel näherbringen soll und seinen Kumpel nicht weiter unterstützt. Beim Großen Preis von Monaco schlägt dann die Stunde des Rennfahrers, der im strömenden Regen vom letzten Platz auf Platz Drei fährt, bevor das Rennen abgebrochen wird. Dennoch redet keiner über ihm, da auf Platz Zwei das brasilianische Supertalent Ayrton Senna von sich reden macht. Während nahezu alle Motorsportexperten nur noch von Senna reden, wird der Taktiker von Ferrari angeworben und soll den kriselnden Traditionsrennstall mit seiner Expertise helfen unter der Bedingung, dass sein Kumpel auch unterschreibt, wird er für 1986 angeworben, doch sein Kumpel stirbt bei einem Sportwagenrennen, weshalb unser Protagonist in eine Tiefe Krise stürzt und erst nach einem Schritt in Nachwuchsserien und Sportwagenrennen durch Treffen mit Ross Brawn, einem britischen Aerodynamiker und taktikfasziniert, und dem jungen Michael Schumacher wieder inspiriert. Er sollte die beiden dazu führen den Sport zu revolutionieren.

2: The End of Sex

Während der erste Pitch reale Ereignisse mit einer fiktiven Ankerfigur verbindet, ist diese zweite Geschichte komplett fiktional. Protagonist ist ein 17-Jähriger, der seinem Alleinerziehenden Vater verschweigt, dass er schwul ist. Mit seinem besten Freund hat er erste Erfahrungen gemacht, der jedoch stellt ihn als übergriffig da und sorgt dafür, dass er am Ende des Schuljahrs zu einer Persona non grata in seiner Stufe wird. Dennoch hat er keine Lust auf Urlaub, da die neue seltsame Freundin seines Vaters mitkommt, die er abgrundtief hasst. Daneben soll es an den Hunsrück zu alten bekannten, die er nie bisher kennengelernt hat gehen. Dort hält er es aber schnell aus, als er auf den einzigen schwulen im Dorf trifft und sich in ihn verliebt. Angetrieben vom Glück will er sich vor seinem Vater outen, erwischt ihn jedoch bei einem wichtigen Telefonat. Dadurch bekommt er mit, dass er ein Experiment seines Vaters war. So ist unser Protagonist der erste genmanipulierte Mensch und wurde sogar ohne Mutterschwangerschaft geboren, weswegen er auch nie eine Mutter hatte und nicht weil, wie vom Vater behauptet, die Mutter bei seiner Geburt gestorben war. Danach hatte sein Vater Gewissensbisse, denn er sollte das Kind eigentlich einer homosexuellen Sekte übergeben. Diese Sekte glaubt fest daran, dass die Heterosexualität ausgerottet gehört, da Frauen und Männer nicht miteinander leben könnten. Der Vater ist jahrelang geflohen und hat dem Geheimdienst geholfen, die Sekte auszuhebeln. Dies denkt er jedoch nur, da er jahrelang von einem Maulwurf ausgehorcht wurde und die Sekte an einem Plan gearbeitet hat, die Heterosexuellen zu unterwerfen. Dafür wird jedoch unser Protagonist als Paradekind, da Nachkommen jetzt auch nur mit einem Geschlecht gezeugt werden könnten, und als Exemplar wie man es macht gebraucht. Um diese Dystopie zu verhindern, können er und sein Vater nicht länger fliehen, sind sie doch von der Freundin des Vaters, die sich als Anführerin der Sekte herausstellt, in eine Falle gelockt worden.

12 Kommentare zu „Zwei eigenwillige Filmideen

  1. Oh mein Gott. Die zweite Idee ist so abgedreht, dass das fast schon wieder funktionieren könnte 😀
    Meine (5) Ideen kommen übrigens am 21.8. 🙂

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  2. Der erste Film klingt ein bisschen so wie Ford vs. Ferrari, der bald erscheint.

    Aber was ist denn das zweite bitte für eine abgefahrene Idee? Herrlich! Den würde ich mir definitiv anschauen. Wobei ich mir den mit ernster Machart nur schwer vorstellen kann.

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    1. Auf den Ford vs Ferrari bin ich auch schwer gespannt, der kann aber auch grandios in die Hose gehen.

      Ich könnte mir Filmidee nur schwer als nicht ernsthaft vorstellen, auch wenn da doch ein gehöriger Actionanteil drin sein sollte.

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      1. Eine Frage habe ich noch zur zweiten Idee:
        Züchtet die Sekte explizit Homosexuelle im Reagenzglas? Könnte dann etwas falsch verstanden werden, dass es sich dabei doch um einen Gendefekt o.ä. handele.

        Ich muss gerade echt stark lachen allein anhand deiner Idee. Schick das bitte an irgendeinen Verleih, der sich auf Trash konzentriert. Das gehört einfach verfilmt!

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        1. Ja, aber da der Vater der einzige ist, der es züchten kann braucht sie ihn oder besser noch den Sohn, aus dem man das Gen extrahieren kann. Es ist ja eine Manipulation, also in gewisser Weise ein gewollter Effekt.

          Ne, da soll kein Trashding draus werden. Da muss David Lynch oder Chris Nolan ran oder halt Adolfo J Kommerer… Siehst du nicht die philosophische Schlagweite.
          Für ein Trashding hab ich folgendes High Concept Ding: Filmpodcaste stellt fest, dass alle Filme über die er spricht Realität werden.

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          1. Mein Einwand ist ja gerade der, dass man demnach Homosexualität züchten kann. Das kann man glaub nur in einem Trashfilm verkaufen (hoffe ich).
            Aber von einem Nolan würde ich mir das freilich auch anschauen 🙂

            Alle werden Realität? Der arme Nicolas Cage…

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            1. Ja gut, aber das ist dir Essenz ohne die der Film ja nicht funktionieren würde, aber da kannst du ein moralisches Dilemma aufziehen, weswegen das in einem Trashfilm verschenkt wäre. Wenn ich mehr Trashfilme gucken würde, würde ich das aber vielleicht auch zu manchen Genrevertretern sagen.

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    2. Ich schließe mich da Benni an. Als schwuler Mann möchte ich keinen Film haben, der Homosexualität als „genetische Züchtung“ darstellt, da reißen sich dann wieder die ganzen Deppen dran auf… Mit einer Modifikation könnte man da aber was schönes Gesellschaftskritisches draus machen…

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    3. Ich will ja jetzt nichts sagen, aber ein Film der zumindest Ähnlichkeiten zu meiner Idee aufweist habe Ich eben auf der Berlinale in der Sektion Gala Special gesehen und heißt „Cuckoo“ und ist wirklich Murks.

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